Zum D-Day der politischen Parteien sind Werbeartikel exzellente Wahlhelfer

Gerhard Schröder (SPD) macht es, Edmund Stoiber (CDU/CSU) auch. Guido Westerwelle (FDP) erst Recht und selbst Gabi Zimmer (PDS) kommt nicht ohne aus: Werbeartikel ebnen den Parteien den Weg zum Wähler. Wenn Millionen Bürger am 22. September zur Wahlurne pilgern, dann sollen auch durch Werbeartikel Entscheidungshilfen für das Kreuzchen an der richtigen Stelle gegeben sein. Im Straßenwahlkampf, bei Kundgebungen oder zu Redeschlachten in Bierzelten und Festsälen kann den Zuhörern etwas an die Hand gegeben werden, dass sie mit nach Hause nehmen können. Es soll die Aussagen der Veranstaltungen unterstreichen sowie die Sympathie für eine Partei oder einen Kandidaten fördern.

Hans-Joachim Evers, Vorsitzender des Gesamtverbandes der Werbeartikel-Wirtschaft (GWW) weist auf eine Besonderheit hin: „Die Botschaften, die man mit Werbeartikeln verbinden kann“, so Evers, „liegen bei den politischen Parteien natürlich auf der Hand. Erst Recht, wenn Bundestagswahlen anstehen. Zu den Klassikern zählen Luftballons, Kugelschreiber, Fähnchen und T-Shirts. An Kinder und Jugendliche geben Wahlhelfer und Kandidaten am liebsten Werbeartikel, die den Namen der Parteien weit hin sichtbar transportieren. Während Werbeartikel für Erwachsene eher nützliche und für den privaten Gebrauch gedachte Gegenstände sind.“

Für den millionenfachen Versand von Werbeartikeln existieren professionelle Dienstleister der Parteien. Bei der SPD beispielsweise steht den Genossinnen und Genossen die Internetplattform www.imageshop.de zur Verfügung. Und das schon seit 1998, wo man auf die Regierungsbank kam. Über 100 Produkte sind exakt gelistet. Und wer mehr Werbeartikel im Wert von mindestens 200 Euro erwirbt, erhält den offiziellen SPD-Wahlkampf-Song auf CD kostenfrei. So verspricht eine Baseball-Mütze mit „SPD-Logo“, dass darunter „nur kluge Köpfe stecken“. Oder ein banaler Kugelschreiber folgt der Aufforderung „Damit man die besten Argumente mitschreiben kann“. Der Bierdeckel, in der Mindestbestellmenge von 300 Stück, ist multifunktional. Der „imageshop“ erklärt: „Für den einen ein Bierdeckel, für den anderen die schönste Postkarte der Welt“. Und wer dann wirklich angesteckt sein will vom SPD-Angebot, der erhält ein Feuerzeug, „damit der Funke überspringt“. Pikanterweise vervollständigt das Sortiment auch ein Jo-Jo – „Wie im Leben – mal rauf, mal runter“ liest sich dann für eine Regierungspartei auch mehrdeutig.

Bei der CDU-Opposition können Interessierte den 32seitigen Werbemittelkatalog 2002 durchstöbern oder auch im Internet surfen; der e-shop unter www.cdu.de ist prallgefüllt. „Weil man im September an die Macht möchte, sind neben den Rennern gerade aussagekräftige Elemente im Angebot“, so GWW-Vorsitzender Hans-Joachim Evers. Die Mint-Card trägt den Aufdruck „Frischer Wind für Deutschland“. Und am Fahrradlenker soll die Fingerklingel „Signal für den Wechsel“ für Stimmung im Volke sorgen. Auch der Windbreaker „CDU“ soll für den Durchbruch zur Regierungsverantwortung sorgen. In Millionen-Stück-Auflage verteilen CDU-Mitglieder zudem die PIN´s „Zeit für Taten“.

Bei der PDS rangieren Werbeartikel unter der Rubrik „Fan-Artikel„. Die beiden Hauptprodukte sind ein französischer Rotwein mit dem Etikett: „Der Rote aus Frankreich für die Roten in Deutschland“ sowie „Rote Socken“ mit dem Hinweis, dass diese „zum Anziehen geeignet“ sind und ein „gängiges Größensortiment“ vorhanden ist.

Die Freien Demokraten setzen ganz auf die national wohl bekannteste Zahl „18“. Es gibt die „18-Euro-Scheine“, die „Anstecknadel 18″, das „Polohemd 18″, das „Mousepad 18″ und so weiter und so weiter. Nahezu 100 Mal ist die Zahl/Warenkombination gelistet.

Während nach dem 22. September 2002 Plakate eingerollt, Fernsehspots vergessen und Zeitungsartikel weggeworfen werden, bleibt das Werbemedium „Werbeartikel“ in den Händen der Wähler – bis zur nächsten Wahl. Denn darin sind sich Koalition wie Opposition einig: Werbeartikel sind exzellente Wahlhelfer.

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