Irritationen um Werbeartikel

Während der Teilnahme des GWW am Bundesparteitag der SPD in Karlsruhe kam es zu nahezu dramatischen Irritationen um die steuerliche Absetzbarkeit des Werbeartikels. Nachdem der GWW Informationen aus der CDU-Spitze hatte, dass das Thema nicht Gegenstand der Koalitionsvereinbarungen sei, tauchten in Karlsruhe völlig konträre Meinungen auf. So versicherte ein namhaftes Mitglied des Finanzausschusses des Deutschen Bundestages und Mitglied der Koalitionsarbeitsgruppe Finanzen, dass der Werbeartikel (Geschenk) künftig überhaupt nicht mehr absetzbar sei (mit Ausnahme der Streuartikel). Wobei für den Streuartikel noch keine Obergrenze festgelegt sei. Da dieser Abgeordnete auch noch sagte, er sei absolut dagegen gewesen, dies so zu regeln, habe aber unterliegen müssen, war die Stimmung bei den GWW-Mitgliedern auf den absoluten Tiefstpunkt, denn an der Glaubwürdigkeit dieser Darstellung erschien kein Zweifel erlaubt.

Inzwischen scheint es so abgelaufen zu sein: Die Arbeitsgruppe Finanzen hat das Thema wohl negativ beschieden, was aber in der Koalitionsrunde der Partei-Oberen von SPD und CDU wieder vom Tisch genommen wurde. Da man die Öffentlichkeit vor den Parteitagen von CDU, CSU und SPD aber nicht mit zu vielen Einzellösungen verunsichern wollte, war darüber nichts bekannt -auch nicht über die Punkte, die inzwischen wieder kassiert worden waren.

Dem GWW liegen jetzt nämlich Informationen vor, die eindeutig belegen, dass der Werbeartikel nicht auf der Streichliste steht. Ob dies 100 prozentig ist, davon müssen -besser gesagt -dürfen wird derzeit wohl ausgehen. Es zeigt aber, dass dieser Kelch auch diesmal nur sehr knapp an uns vorüber gegangen ist. Geholfen hat sicher, dass alle Spitzen der Parteien und besonders die Finanzpolitiker aller Parteien mehrfach angeschrieben und vielfach persönlich mit dem Problem betraut wurden.

Bei einer Unternehmenssteuerreform, die für 2007 geplant ist, ist aber höchste Vorsicht geboten, dass das Anliegen der Branche dabei nicht erneut unter die Räder gerät. So mahnte auch der GWW-Vorsitzende Joachim Evers dringend an, dass die Branche weiter politisch aktiv sein muss. Er rief alle Mitglieder auf, vor Ort mit den Abgeordneten von CDU, CSU und SPD ins Gespräch zu treten und die Situation des Werbeartikels transparent zu machen.

Wichtig: In allen Gesprächen hat sich in Karlsruhe gezeigt, dass die Branche dringend an ihrem äußeren Auftritt arbeiten muss. Immer wieder wurde uns von Politikern vorgehalten, dass Branchenfirmen permanent in Mailings und Katalogen von Werbegeschenken, schlimmer noch, von Geschenken reden. Der GWW ruft dringend dazu auf, dies zu überdenken und so schnell wie möglich in die Terminologie „Werbeartikel”zu ändern.

Über neue Entwicklungen berichten wir an dieser Stelle (MS).

GWW e. V.
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