„Geiz ist geil“ ruiniert die (Werbe-)Wirtschaft

Ein Produkt hat seinen Preis, aber niemals den selben Wert. Im Meinungs-Bild von „geilem Geiz“ vernebelt sich für den Verbraucher die Tatsache, dass man keinen hochwertigen Staubsauger erwirbt, wenn er „sensationelle 70 Euro“ kostet. „Wir durchlaufen eine höchst kritische Phase in der deutschen Einkaufskultur“, erklärt Hans-Joachim Evers, 1. Vorsitzender des Gesamtverbandes der Werbeartikelwirtschaft (GWW), „Was früher als preisbewusst galt, wird heute mit billig gleichgesetzt. Aber das produzierende Gewerbe, die Industrie und der Dienstleistungssektor müssen sich die geforderten Preis-Abschläge an anderen Stellen wieder reinholen. Stichwort: Stellenabbau, weniger Service. Das geht zu Lasten von Beschäftigung und Qualität. Wollen wir aber ein Land von billigen Geizartikeln sein?“

Der GWW warnt davor, dass auch die Werbewirtschaft ins Fahrwasser dieser volkswirtschaftlichen Fehlentwicklung gerät. „Wer wirbt, steht mit seinem Image hinter den Produkten und Dienstleistungen. Sollte also der Aberglaube Raum greifen, „Hauptsache billig“, dann sind die negativen Wirkungen auf das Image des Unternehmens nicht abzuschätzen. „Geiz ist geil“ ist nur ein brandgefährlicher Slogan, aber keine wertorientierte Firmen-Philosophie“, betont Hans-Joachim Evers. „Werbeartikel eignen sich zwar am besten für Werbung zum Anfassen, zum Begreifen und Verstehen, allerdings müssen alle Werbemedien an einem Strang ziehen und einen gemeinsamen Kontrapunkt zum ruinösen Geiz aufzeigen. Alleingänge machen keinen Sinn. Der GWW wünscht, dass Fernseh- und Hörfunkspots nicht verramscht werden dürfen oder Preise für Plakatwerbung und Zeitungsanzeigen den Rabattschlachten zum Opfer fallen. Werbung, insbesondere der Werbeartikel, hat sowohl einen materiellen wie emotionalen Wert. In der Addition darf aber kein Nullsummenspiel herauskommen.“
Entgegen der Preisspirale nach unten, muss die Innovation nach oben geschraubt werden. „Geistige Cleverness, geschicktes Querdenken oder mutiges Tüfteln gibt es aber nicht zum Nulltarif. Wer hier nach geilem Geiz ruft, erntet billigen Spott der Kreativen“, pointiert Hans-Joachim Evers. Wirtschaftswachstum ergibt sich nach Auffassung des GWW nur durch zukunftsorientierte Unternehmen, deren erstklassige Produkte originell kommuniziert werden und ihren angemessenen Preis haben.

Hans-Joachim Evers: „Die fatalen Folgen mangelnder Vermittlungskompetenz erleben Bundespolitiker dieser Tage von Montag bis Sonntag. Also nicht nur von Wahl zu Wahl.“ Für die Werbeartikelbranche begrüßt der GWW die Qualitätsoffensive der letzten Jahre von Werbeartikelherstellern, -händlern und -beratern. „Im internationalen Vergleich sind die in Deutschland eingesetzten dreidimensionalen Werbeträger Spitzenreiter. Dieses Niveau wollen wir erhalten; also gegen politischen Amoklauf und populistische Agitation schützen. Zum Wohl der Firmen, die den Werbeartikel einsetzen und letztlich auch zum Wohle der Konsumkultur in Deutschland.“

In der „Woche des Werbeartikels“ vom 30. August bis zum 04. September 2004 weist der GWW und der Bundesverband der Werbeartikelberater und -Großhändler (bwg) auf die Innovationskraft ihrer Branche hin. Höhepunkt der mehrteiligen PR-Aktionen ist die Werbeartikelmesse für Fachbesucher, die TREND 2004, zu der nahezu 100 Aussteller aus dem ganzen Bundesgebiet erwartet werden. Die TREND 2004 findet in der Eventhalle „Modul E“, der ehemaligen LTU-Abflughalle, auf dem Gelände des Düsseldorfer Flughafen statt. Folgerichtig lautet das Veranstaltungsmotto „Destination Werbeartikel“.

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