Die Werbeartikelbranche stellt die „K“-Frage

Düsseldorf. Demoskopen schütteln ihre Glaskugeln. Was ist passiert? Vom Röntgenblick in die Gemütslage der Bundestagswähler keine Spur. Der Kontakt zum Kunden Bürger funktionierte nicht. „Bitte nicht stören“ hängt an den Bürozimmern nervöser Börsianer. Die Kommunikation zwischen Wirtschaft und Politik ist empfindlich gestört. Wie erklären die Parteien ihre Perspektiven für Deutschland?

Der Gesamtverband der Werbeartikel Wirtschaft (GWW) plädiert vor der Wahl und nach der Wahl für den gezielten Einsatz von Werbeartikeln und seine steuerliche Anerkennung als Betriebsausgaben. Exakte Kenntnisse über das Kundenverhalten, ganz gleich ob es Wähler, Käufer oder Geschäftspartner sind, können effektiver mit dem dreidimensionalen Werbeträger ermitteln werden. Hans-Joachim Evers, 1. Vorsitzender des GWW: Schlagworte und Gesichter lassen sich millionenfach transportieren, ohne große Wirkung. Es ist erschreckend, wie viele Millionen Euro Werbeetat „verbraten“ wurden, ohne eine verständliche Botschaft für den Umworbenen. „Das Prinzip der breiten Streuung ist ungenau, im Gegensatz zur filigranen Ansprache mit einem Werbeartikel. Eine Geldbörse mit dem Slogan „Hier ist demnächst mehr drin“, hätte zum Beispiel die Steuerkonzepte plastischer und nachhaltiger transportiert. Mit beiden Händen wurden ganzseitige Anzeigen in der Tagespresse ebenso gebucht, wie Hörfunk- und Fernsehspots. Hier werden Millionen als
Betriebskosten geltend gemacht. Nur der Werbeartikel muss ein Schattendasein bis 35,00 Euro pro Jahr und Kunden fristen. Der GWW fragt: „Welche Logik steckt dahinter? Wir fordern – im Interesse der Wirtschaft – ein klares Bekenntnis von der Politik für den Werbeartikel.“

Die künftige Bundesregierung würde gut daran tun, den Werbeartikel politisch, d.h. steuertechnisch als Betriebsausgabe anzuerkennen, damit künftige Marketing-Experten aus einem großen Pool von Komunikationsmedien wählen können, um kompetente Zielgruppenansprache durchzuführen. Der GWW selber besitzt mehrere Grundlagen-Studien mit wertvollen Erkenntnissen, die das unterstreichen. Der „kollektive Tinnitus“ muss abgebaut werden. Ein „Weiter-so“ in der Medien- und Markenflut führe zum Werbe-Kollaps.“

Moderne Kommunikation erfordert den Einsatz aller modernen Kommunikations-Tools. Der Werbeartikel ist so aktuell, wie nie zuvor! Es geht daher nicht, gegenständliche Werbung einfach zu ignorieren. Der Netzwerkgedanke verschiedener Medienformen dränge sich geradezu auf.

Der GWW formuliert daher die „K“-Frage: Wann entscheidet sich die Politik, Werbeartikel als Werbemedium anzuerkennen und den Weg freizumachen für medienübergreifende Koalitionen ohne finanzpolitische Beschränkungen?

Werbeartikelhersteller und -händler trafen sich am Wahl-Wochenende in Düsseldorf zur „TREND 2005“, der Kommunikationsbörse rund um den Werbeartikel. Der zuständige Mitgliedsverband bilanzierte den mehrtägigen Gedankenaustausch selbstbewusst positiv. Durch den Termin der Neuwahlen entwickelt sich die traditionell am zweiten Septemberwochenende stattfindende TREND schnell zum „Wahlstudio für den Werbeartikel“. Verantwortungsvolle Politiker müssen jetzt einsehen, dass eine Blockade innerhalb der Werbebranche kontraproduktiv sei. Die Professionalität, mit der heutzutage Werbeartikel ausgewählt und eingesetzt werden, verdiene wirtschaftspolitische Anerkennung.

GWW e. V.
Gesamtverband der Werbeartikel-Wirtschaft
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