2004: Werbeartikel als „Phönix aus der Asche“

„Eine Krise beinhaltet immer auch eine Chance“, interpretiert Hans-Joachim Evers, Vorsitzender des Gesamtverband der Werbeartikel Wirtschaft (GWW) das „Horror-Jahr“ 2003 für seine Branche. Bei knapp drei Milliarden Euro Jahresumsatz hadern die Werbeartikelhändler und -hersteller mit einer „grauen Null“. Politische Willensbildung sorgte dafür, dass die „Marketing-Autobahn für die Werbeartikel-Transporte zu einer verkehrsberuhigten Zone erklärt wurden“, beschreibt Hans-Joachim Evers die Situation.

Über acht Monate stritten die Marketingexperten mit der Bundesregierung um die sogenannte „Giftliste“. „Die Existenz der gesamten Branche stand auf der Kippe. Denn der Werbeartikel galt als Geschenk, das er de fakto nicht ist“, erinnert sich Hans-Joachim Evers an die vielen Parlamentarier-Gespräche in Berlin. „Seit Anfang Juni ist nun politische Ruhe eingekehrt und trotz Rechtsunsicherheit bleibt alles beim Alten: Werbeartikel sind dreidimensionale Werbeträger und gelten weiterhin als steuerabzugsfähig pro Jahr und Empfänger bis 40 Euro.“

Der Blick auf das kommende Jahr hellt das Branchenbild sogar wieder auf. „Für die erste Monate liegen branchenweit bereits konkrete Aufträge vor“, sagt Hans-Joachim Evers. „Bei vorsichtig optimistischer Prognose kann man wieder mit deutlichem Wachstum für das ganze Jahr rechnen.“ Denn die Tatsache, dass im Frühjahr ebenso, wie zu anderen Jahreszeiten der Werbeartikel eingesetzt wird, zeige, dass die besondere Wirkung dieses Werbeträgers starken Zuspruch erfährt; nicht nur zur Weihnachtszeit.

In der Rückschau zeichnete sich das schmerzhafteste Wirtschaftsjahr schon im ersten Quartal ab. „Die Großfirmen und Konzerne“, so Evers, „froren ihre Budgets für Werbeartikel kurzerhand ein. Nur die Klein- und Mittelbetriebe erkannten ihre bezahlbaren Werbechancen. Und genau hier geben zahlreiche Erfolgs-Stories den Unternehmern Mut, noch mehr in Werbeartikel zu investieren.“ Ein Domino-Effekt sei nicht auszuschließen.

Erst mit Beginn des zweiten Halbjahres wuchs das Interesse am gezielten Einsatz des Werbeartikels kontinuierlich an. „Die Verluste der ersten sechs Monate konnten aber nicht mehr aufgefangen werden“, erklärt Hans-Joachim Evers. Gerade die Werbeartikelberater nutzen jedoch die umsatzschwache Zeit für Informations- und Aufklärungsgespräche mit potentiellen Kunden. Nach verbandsinternen Umfragen scheint sich dieser Einsatz zu lohnen, denn „die Wirtschaft fragt nicht mehr nur nach bestimmten Produkten, sondern nach der Werbewirkung von Werbeartikeln“, so Evers und ergänzt: „Diese Bewusststeinsstärkung hilft uns auch auf EU-Ebene. Der Ex- und Import von Werbeartikeln wird zunehmen. Firmen, mit Niederlassungen in mehreren EU-Ländern, kopieren den erfolgreichen Einsatz von Werbeartikeln und EU-Betrittsländer werben für ihre Teilnahme am kontinentalen Wirtschaftsraum. Hier steckt jede Menge Umsatzpotenzial.“

Mit gezielter Pressearbeit und beginnender Lobbytätigkeit festigt der GWW die Brancheninteressen seiner Mitgliedsverbänden mit rund 5.000 Werbeartikel-Händlern, -Beratern und -Herstellern. Evers: „Aus Berlin erhalten wir die Signale, dass uns die Politik Spielräume zur Konsolidierung gibt. Wir wollen diese Möglichkeiten nutzen, um eine Liberalisierung des Webeartikels zu erreichen. Dann wäre die gesetzlich garantierte Gleichstellung mit anderen Werbemedium erreicht und nur die freie Kraft des Wettbewerbs bestimmt dann die Zukunft unserer Branche und nicht ein politischer Wille.“

Zur europäischen Leitmesse für Werbeartikel, der PSI-Messe vom 7. bis 9. Januar 2004 in Düsseldorf, wird der GWW seine Funktion als führender Dachverband auch auf der Eröffnungs-Pressekonferenz (07.01.) wahrnehmen. Der Verband berichtet über „den Stellenwert und die Bedeutung des Werbeartikels im Marketing-Mix“.

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